Zwischen Rollatoren
und Muskeltieren
Vatertag
2011, Bad Neuenahr an der Ü61
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gegen 12.00 Uhr am Bierbrunnen in Wehr, der an diesem Tag aus Anlass des jährlichen Volkswandertages vor der Römerhalle aufgestellt war, begann. Zunächst hörte man noch mit bedauerndem Unterton und schlechtem Gewissen vereinzelte Klagen, dass man seine Familie zuhause zurücklassen musste. Aber nach vier, fünf Bierchen, hörte man schon wieder die alten Heldentaten vergangener Ausflüge und die Anspannung stieg. "Wann fahren wir denn endlich los?" Kapitel 3: Das Team war schließlich nicht mehr zu halten und ab ging's über die Autobahn (der schnellste Weg) in Richtung Biergarten. Man war so schnell aufgebrochen, dass einzelne vergessen hatten, vorher die ersten Bierchen in Wehr noch zu entsorgen, so dass an einem Bahndamm dringend angehalten werden musste. Mit Begeisterung konnten dann alle feststellen, dass uns auch in Bad Neuenahr der Wettergott holt war, so dass wir voller Erwartung und gut gelaunt unseren Tisch im Biergarten der Brauerei einnahmen. Durstig bestellten wir den selbstgebrauten, trübe Gerstensaft, teilweise natur, teilweise angereichert mit Malzbier, Cola oder saurer Limonade. Erst nachdem der erste Durst gestillt war, kreisten unsere Augen durch den Biergarten, um z.B. noch befreundete Kegelbrüder zu entdecken. Kapitel 4: Mit Erschrecken stellten wir fest, wir waren die einzigen, die nicht auf Krankenschein einen finanziell geförderten Urlaub mit gesundheitsfördernden Anwendungen machten. An vielen Tischen standen gar keine Stühle oder Bänke - nein, die Gäste hatten mobile Gehhilfen und Sitzgelegenheiten mitgebracht. Es gab eigentlich keinen Tisch ohne AOK-Shopper, Rolatoren, angelehnten Krücken oder weißen Stöcken zur Orientierung. Vor dem Aufstehen musste man sich genau vergewissern, damit man nicht in oder unter einen Rolator gerät. Die Damen und Herren nehmen da wenig Rücksicht auf die Risikogruppe "jugendlicher Teamkollegen". Der angepriesene Liveact mit den "Peanuts" orientierte sich hinsichtlich des Angebotes auch deutlich an der Fangemeinde, so dass wir viele Lieder mitsingen konnten. Erinnerungen an die Kindheit und gemeinsame Liederabende mit unseren Eltern im Urlaub in Österreich wurden wach. Nach einigen Einheiten des goldenen Saftes trotzten wir jedoch der Übermacht, traten aus dem Schatten der Bäume heraus und machten mit dem ein oder anderen Tänzchen gezielt Durcheinander in der Welt der Kurschatten.
Bei dieser unbefriedigenden Lage beschlossen wir, wie in alten Zeiten, einen erfrischenden Barcadi-Cola zu uns zu nehmen und sodann in die Fußgängerzone der Kurstadt einzutauchen. Kein Mensch war unterwegs - naja, zumindest keine und keiner, der ohne Gehhilfen sich fortzubewegen vermochte. Von weitem hörten wir jedoch bekannte Klänge - Mensch, Kegeltourhits, super dargeboten. Da mussten wir hin. Kapitel 6: Das "Drei Musketiere" *) hatte geöffnet, Tische vor der Türe und drinnen, einen DJ, eine Tanzfläche und viele gutgelaunte Gäste. Na ja, wir schafften es auch hier das Durchschnittsalter zu senken, aber egal, die Stimmung war gut. Musikwünsche wurden erfüllt, hier und da wurde auch mal getanzt und gelacht. Und wie es dann immer so kommt, plötzlich war es 2.00 Uhr nachts. Keiner wusste, wo die Zeit hingegangen ist. Die ersten fuhren mit dem Taxi nach Hause, für Uwe und mich war kein Platz mehr im Taxi. Ehrlicherweise für mich schon, ich saß auch schon drin, aber kann man seinen Kegel- und leiblichen Bruder nachts alleine in Bad Neuenahr stehen lassen? Nein, so opferte ich mich mal wieder, schüttete noch einen nicht angetrunkenen aber bezahlten Caipirinha über die Theke in der "Schwarzbrennerei", bevor auch wir uns entschieden, auch den Heimweg anzutreten. Fazit:
by Fritz
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